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Das 2013 von Wolfgang Kleber komponierte Oratorium “Weg-Farben” ist ein knapp anderthalbstündiges Werk für Juden, Christen und Muslime.

Im Zentrum des Oratoriums “Weg-Farben” steht die "Ringparabel" aus Lessings "Nathan". Um diesen herrlichen Text, der eine Möglichkeit aufzeigt, wie die drei großen monotheistischen Religionen miteinander zurecht kommen können, wurden von Wolfgang Kleber sehr unterschiedliche Texte gruppiert aus den alten heiligen Schriften bis hin zu Poesie und Prosa des 20. und 21. Jahrhunderts aus Judentum, Christentum und Islam.

Das Libretto versucht aufzuzeigen, wie in den tiefsten Grundfragen zu unserem Weg durch das Leben durchaus sehr elementare Gemeinsamkeiten unter den drei Religionen bestehen, die es wahrzunehmen gilt vor allen Differenzen.

Die Musik stellt aus dem heterogenen Libretto eine Einheit her. Die vier Gesangsolisten, der vier- bis achtstimmige gemischte Chor, Klarinette, Orgel und Schlagzeug werden traditionell eingesetzt. Die Ordnung des musikalischen Materials wird im Wesentlichen durch zwei Elemente bestimmt: 1) Die algebraische Reihe 1-2-3-5-8-13-21- usw. erzeugt eine Intervallfolge von 24 Schritten, die auf unterschiedlichen Tonstufen vorallem zur Melodiebildung eingesetzt wird; teilweise auch zur Akkordbildung und als rhythmische Grundlage. 2) Aus dem akustischen Phänomen der Kombinationstöne hat Kleber ein eigenes System von "konsonanten" Intervallen entwickelt, das sowohl harmonisch als auch melodisch die Komposition bestimmt.

Die Vertonung der Texte ist an einer natürlichen Singbarkeit und am Sprachduktus orientiert. Allerdings werden dem Hörer an einigen Stellen verschiedene Texte gleichzeitig zugemutet. Dies sind Texte, die in der Tat gleichzeitig bedacht werden können. Eine Aussage liegt dort gerade in ihrer Gleichzeitigkeit.

 
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